EdiMotion15. – 18. Oktober 2021

IFS-BEGEGNUNG EDIMOTION "BERLIN: DIE SINFONIE DER GROSSSTADT"

Bei der »ifs-Begegnung« Edimotion fragen wir Editoren nach ihren persönlichen Lieblingsfilmen, deren herausragende Montage sie gerne vorstellen möchten.

Die nächste Edition ist als Online-Event ein Wagnis, das einerseits auf den gemeinsamen Leinwandgenuss der Montagearbeiten verzichten muss, andererseits so eine konzentrierte, möglicherweise sogar mehrfache individuelle Sichtung im Vorfeld des Gesprächs ermöglicht – in diesem Fall sogar von zwei Filmen. Denn der mehrfache Schnitt-Preis-Gewinner Stephan Krumbiegel stellt im Gespräch mit Kyra Scheurer nicht nur den experimentellen Dokumentarfilm »Berlin – Die Sinfonie der Großstadt« aus dem Jahr 1927 als eine seiner favorisierten Schnittarbeiten aus der Filmgeschichte vor, er setzt den Montage-Klassiker auch in Bezug zur von ihm selbst montierten filmischen Hommage »Berlin – Sinfonie einer Großstadt« (R: T. Schadt) aus dem Jahr 2002. „Die Arbeit an ‚Berlin – Sinfonie einer Großstadt’ war ein Privileg. Wer bekommt schon die Möglichkeit an einer Neuinterpretation des Klassikers von Walter Ruttmann zu arbeiten?“ so Krumbiegel. „Die Arbeit war sehr frei, wir hatten für ein Jahr eine offene Ateliersituation, in der wir den Film formen konnten.“ Und auch in der filmischen Hommage spielt die Musik, der ‚Sound der Großstadt’ eine wichtige Rolle: „Den größten Einfluss auf die Arbeit an der Montage hatte neben dem Kamerakonzept die Entscheidung im Audio allein auf eine Orchester-Vertonung zu setzen. Auch wenn es im score Spuren von Originaltönen gibt, waren diese immer musikalisch, nie dokumentarisch angelegt.“

Stephan Krumbiegel ist ein erfahrener Filmeditor im Bereich des künstlerisch unabhängigen Dokumentar- und Spielfilms. Er hat mit vielen anerkannten Filmemachern zusammengearbeitet, seine Suche nach und Entwicklung von einer eigenen Montagesprache wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm für „Unter Kontrolle“ (2010, mit Volker Sattel) und „Wiegenlieder“ (2011) sowie entsprechenden Nominierungen für „Weiße Raben - Alptraum Tschetschenien“ (2006), „Gerhard Richter – Painting“ (2012) und „Beuys“ (2017, mit Olaf Voigtländer). Für "Peter Handke" und "Beuys" wurde er Anfang 2018 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis 2018 erhielt das Editoren-Team Krumbiegel/Voitgländer die Lola für die Montage von "Beuys". Seit 2007 bekleidet Krumbiegel eine Professur an der Filmuniversität Babelsberg im Studiengang Montage. 2013 hat er gemeinsam mit ehemaligen Studierenden das STUDIO IIIX gegründet, ein künstlerischer Raum für kollaborative Arbeitszusammenhänge in der Filmmontage.

Filme online ab 08. Januar 2021 / Freitag, 15. Januar 2021 | 18 Uhr | Gespräch mit Editor Stephan Krumbiegel

Moderation: Kyra Scheurer, Künstlerische Leiterin Edimotion

Anmeldung unter ifs-begegnung@filmschule.de

Nach der Anmeldung erhalten Sie den passwortgeschützten Link zu beiden Filmen und den Zugang zum Zoom-Gespräch am 15.01.2021.


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