Die Schnitt Preise 2021 wurden vergeben
Nach vier intensiven Festivaltagen endete am Montag, den 18. Oktober 2021, unsere 21. Ausgabe mit der feierlichen Vergabe der Schnitt Preise.
In diesem Jahr erhielten den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm, dotiert mit 7.500 Euro von der Film- und Medienstiftung NRW, Kaya Inanfür seine außergewöhnliche Montageleistung an "Wanda, mein Wunder". Die Jury, bestehend aus Katharina Dießner (Bildgestalterin), Theresa von Eltz (Regisseurin), Dominique Jann (Schauspieler), Julia Kovalenko (Editorin und Vorjahrespreisträgerin) und Antonin Svoboda (Produzent und Regisseur) begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„Der Film eröffnet uns nicht gleich zu Beginn in welchem Genre wir uns befinden. Langsam und behutsam erschließt sich uns ein komplexes Beziehungsgeflecht. Jede einzelne Figur wird in ihrer Vielschichtigkeit entblättert, und nie bloßgestellt, auch in ihren Schattenseiten nicht. Wir begeben uns auf eine Reise mit den Figuren, die alle Hüllen fallen lassen, aber nie fallengelassen werden.
Die Balance zwischen Drama und Komödie, der Unbeschwertheit aber auch der Komplexität und Schwere, die eine Familie in sich trägt, wird behutsam durch die Montage des Films entblättert. Die Tonalität ist hierbei immer präzise gesetzt und sensibel durchdacht. Die Figuren bleiben auf diese Weise bis zum Schluss würdevoll, auch in ihrer Widersprüchlichkeit. Für uns ist Wanda ein Schnittwunder.“
Eine lobende Erwähnung sprachen sie Jessica Schneller für die Montage des Spielfilms "Nackte Tiere" aus: "Jessica Schneller schafft es mit ihrer Montage, Unausgesprochenes sichtbar werden zu lassen, und eine besondere Intimität zu den Figuren aufzubauen, in der sich der Herzschlag des Zuschauers mit Ihnen vereint.“
Der mit ebenfalls 7.500 Euro von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst dotierte Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm ging an Bettina Böhler für die herausragende Montage des Dokumentarfilms „Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien".
„Schlingensiefs Schaffen war eine Ruhestörung. Über zehn Jahre nach seinem Tod, gelingt es der Montage Bettina Böhlers die Kraft seines Werkes freizusetzen und erfahrbar zu machen.
Der virtuose Umgang mit dem Archivmaterial hält die Energie, die seinem Werk, wie auch seiner Person und seinem Sprechen innewohnt, gegenwärtig.Wir als Jury verlassen den Kinosaal berührt und inspiriert“, begründete die Jury um Alejandro Bachmann (Filmkurator), Vadim Jendreyko (Produzent und Regisseur), Carolin Schmitz (Regisseurin), Gabriele Voss (Editorin) und Zamarin Wahdat (Bildgestalterin) ihre Entscheidung.
Die Jurys des Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm und des Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm entschieden gemeinsam über die Vergabe des mit 2.500 Euro dotierten The Edit Space Förderpreis Schnitt, ermöglicht durch The Edit Space und das Land NRW. Sie zeichneten die Montageleistung von Famil Aghayev und Fabio Thieme an dem Kurzfilm "Suite" mit folgender Begründung aus: „Ein Raum, ein Kammerspiel, eine Schnittfolge von laufenden Wasserhähnen und Putzrobotern. Ein absurder Hauskeeper, eine versteckte Kritik am spekulativen Steuer- und Wohnungsmarkt. Ein Vexierspiel, das mit seinen geringen Mitteln erstaunlich viel Verwirrung und Unterhaltungspotential entwickelt und in seiner Montage zum Leben erweckt.“
Der Ehrenpreis Schnitt wurde in diesem Jahr an die Berliner Dokumentarfilmeditorin Ingrid Koller für ihr Lebenswerk vergeben. Am Abend der Preisverleihung würdigte Produzent Wolfgang Ritzberger die Ehrenpreisträgerin mit einer Laudatio.
Bis zum 24.10. sind unsere Online-Inhalte noch verfügbar.